Freitag, 29. April 2016
Leben im ICE
Großer Bahnhof,
soviel Züge steh'n bereit.
Die Energie scheint grenzenlos,
überall Neuland, endlich ist es soweit.

Erste Klavierstunde,
das Spielen fällt leicht.
Hab' Freude am Lernen,
etwas Theorie noch vielleicht?

Das alte Klavier steht zu Haus,
ein Gutachter, dann der zweite,
es muss wohl raus.

Das Neue fast schon bestellt,
die zufällige Begegnung,
ein Gebrauchtes könnt' her,
fast ohne Geld.

Das Thema Kaffee lässt mich nicht los,
eine elektrische Mühle wär' famos.
Die erste defekt, schnell zurückgesandt.
Neue Gedanken, Gespräche geführt,
die zweite bestellt und hoff', sie funktioniert.

Beim Schwimmkurs vom Sohn
wird nicht ausgeruht,
zum ersten Mal mit Flossen und Brett,
und es geht ziemlich gut!

Um die Kreativität nicht zu vergessen
wird ein eigener Stempel kreiert
und Stoff für die Stola ausgemessen.

Die brauch' ich für's Klavierkonzert.
Man lernt ja auch beim Hören,
wenn der Schmerz das Üben versperrt.

Zwischendurch mal schnell
einen Zahn repariert.
Ein Termin am gleichen Tag?
Kein Problem,
solang die Betäubung funktioniert.

Man wollt' sich auch schon immer
mit digitaler Fotografie beschäftigen.

Eine neue Kamera wär' sicher sehr gut,
das nette Gespräch im Fachgeschäft,
eine durchaus interessante Informationsflut.

Doch alles geht auf einmal so schnell,
mein Leben in Hochgeschwindigkeit.
Ein bunt rasendes Gedankenkarussell.

In hohem Bogen fällt das Handy aus der Hand.
Glasfront defekt.
Hast es wohl schneller die Situation erkannt?

Das Singen macht natürlich auch sehr viel Spaß.
Man lernt Tönen und Atmen,
was man zwischendurch sogar schon vergaß.

Jetzt steht nur noch der Feldenkraisworkshop an,
nächste Woche Taichi.
Ob ich das noch kann?

Langsam wird's seltsam oben im Kopf.
Ich brauch' eine Pause,
wo ist der Knopf?

Und ich wünsch' mir zu meinem Glück
einfach nochmal den Bummelzug zurück!

Hilda P.

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